Nierenerkrankungen & Diabetes
Erkrankungen der Niere

Mögliche Folgen von Typ-2-Diabetes sind Nierenerkrankungen. Im schlimmsten Fall können diese sogar zu einem Nierenversagen führen. Liegt eine Funktionseinschränkung oder eine Schädigung der Niere länger als 3 Monate vor, so spricht man von einer Chronischen Niereninsuffizienz oder kurz CKD.

Aufbau der Nieren

Nieren sind in der Regel paarweise vorhanden. Das heißt, der Mensch hat von Natur aus zwei von ihnen. Die beiden Nieren befinden sich jeweils rechts und links neben der Wirbelsäule, etwa in Höhe der untersten Rippen. Wo die Nieren liegen, unterscheidet sich bei Mann und Frau nicht.


Für Stabilität und Schutz der Nieren sorgt die sogenannte Nierenkapsel – eine Hülle aus Fett und Bindegewebe, welche die beiden Organe jeweils umschließt. Unter der Nierenkapsel liegt die Nierenrinde. In ihr befinden sich etwa 1 bis 1,3 Millionen Nierenkörperchen (in der Fachsprache „Nephrone“ genannt). Durch bestimmte Teile der Nierenkörperchen fließt das Blut hindurch – rund 1.700 Liter pro Tag, was die Niere zu einem der am besten durchbluteten Organe unseres Körpers macht. Während das Blut durch sie hindurchfließt, filtern die Nierenkörperchen sowohl Schad- und Abfallstoffe (beispielsweise Harnstoff, Harnsäure oder Kreatinin) als auch Flüssigkeit heraus. Auf diese Weise entsteht Harn.

Hauptfunktionen der Nieren

Die menschliche Niere lässt sich mit einer Filteranlage vergleichen.

Chronische Niereninsuffizienz bei Diabetes

Erhöhte Blutzuckerwerte können auch die Nieren schädigen. Diabetiker:innen entwickeln daher häufig eine chronische Nierenerkrankung. Die chronische Niereninsuffizienz oder Nierenschwäche – mit geschätzt zwei Millionen Betroffenen allein in Deutschland eine der am weitesten verbreiteten Nierenerkrankungen – äußert sich über eine Vielzahl an Symptomen: Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Hautblässe und Kältegefühl, Übelkeit, Muskel- und Knochenschmerzen, Appetitlosigkeit sowie Müdigkeit, Luftnot und Blut im Urin. Das Problematische ist, dass all diese Anzeichen unspezifisch sind und sich auch vielen anderen Krankheiten zuordnen lassen. Daher ist eine sorgfältige Nierenvorsorge für Diabetiker:innen unerlässlich, denn Diabetes mellitus gehört zu den häufigsten Ursachen chronischer Nierenschwäche. Der vermehrte Zucker im Blut schädigt nämlich die Gefäßwände der Nierenkörperchen und macht diese durchlässiger. In der Folge verschlechtern sich Durchblutung und Leistungsfähigkeit der Nieren. Unbehandelt kann es bei einer CKD zu schweren Folgen kommen. Zum Glück ist sie heute aber behandelbar.

Um dem vorzubeugen und eine Niereninsuffizienz frühzeitig zu erkennen, sollte Ihre ärztliche Fachkraft regelmäßig Ihre Nierenwerte überprüfen. Diese werden in der Regel ganz einfach über eine Blut- oder Urinprobe bestimmt. Dazu zählt einerseits der sogenannte GFR-Wert (GFR = glomeruläre Filtrationsrate), welcher über die Konzentration des Stoffwechselprodukts Kreatinin im Urin die Filterleistung der Nieren abbildet. Andererseits wird der UACR-Wert (UACR = Urine Albumin Creatinin Ration, also Urin-Albumin-Kreatinin-Verhältnis) bestimmt. Dieser berücksichtigt das Eiweiß Albumin, welches bei nachlassender Nierenfunktion nicht mehr aus dem Urin gefiltert werden kann.

Die Behandlung einer chronischen Nierenerkrankung ist wichtig, um schwere Folgeschäden zu verhindern. Dazu stehen neben einem Lebensstilwandel (bewusste Ernährung und ausreichend Bewegung) auch Medikamente zur Verfügung. Liegt der Erkrankung eine Diabeteserkrankung zu Gunde so ist deren Behandlung ebenso notwendig, um die Nieren zu schützen. Die HbA1c-Zielwerte von Patient:innen mit Typ-2-Diabetes sollten zwischen 6,5 und 8,5 % betragen. Neue Medikamente bieten allerdings auch die Möglichkeit, eine chronische Nierenerkrankung direkt zu behandeln: Bestimmte Antidiabetika wirken sich nicht nur positiv auf die Diabeteserkrankung aus, sondern können auch den Fortschritt von Nierenschäden ausbremsen.

Informieren Sie sich auf teamniere.de über Diagnose und Behandlung sowie Einflussfaktoren der chronischen Niereninsuffizienz.

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DE-54266 Ablaufdatum: 02.02.2025